Doch auch hierzulande nimmt die Anzahl der Internet- und Kartenzahlungen zu. Auffällig dabei ist, dass ganze 29 % aller getätigten Kartenzahlungen 40 % des Umsatzes ausmachen. Gerade teure Einkäufe oder beispielsweise Autoreparaturen werden demnach bevorzugt mit der Kreditkarte beglichen.
In Schweden sind Dinge, die in Deutschland noch undenkbar wären, bereits Alltag. Wer dort beispielsweise ein Parkticket bezahlen möchte, zückt die Karte oder gar das Handy aus der Hosentasche, anstatt mit Münzen oder Scheinen die kleinen Beträge zu begleichen.
Doch die Coronakrise hat die Entwicklung in Richtung bargeldloses Zahlen auch hierzulande vorangetrieben. Viele Läden fingen an, zum Infektionsschutz um kontaktloses Zahlen zu bitten oder gar kein Bargeld mehr anzunehmen. Auch wenn solche extremen Fälle noch sehr selten sind, liegt die Vermutung nahe, dass auch wir uns immer weiter in die gleiche Richtung wie Schweden bewegen.
Aber hat die Kartenzahlung ausschließlich Vorteile? In der Öffentlichkeit werden mittlerweile sogenannte Blackout-Szenarien stark diskutiert. Gegner der Bargeldabschaffung fürchten Situationen, in denen weder Geld am Automaten verfügbar ist noch der elektronische Zahlungsverkehr funktioniert. Im Falle eines solchen Blackouts wären zumindest Barzahlungen mit einer zu Hause aufbewahrten Notreserve noch möglich. In Ausnahmefällen wie diesen könnten allerdings auch Gold oder Edelmetalle als Zahlungsmittel in Erwägung gezogen werden.
Welche Vor- und Nachteile hätte also eine Welt ohne Bargeld?
Bargeld, Karte oder App - Eine Übersicht über aktuelle Bezahlmöglichkeiten
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, online oder vor Ort zu bezahlen. Immer mehr neue, innovative Technologien kommen jährlich auf den Markt. Eine Auflistung der wichtigsten Zahlungsmethoden und Bezahldienste finden Sie hier:
Bargeld
Natürlich darf das bewährte Bargeld hier nicht fehlen. Vor allem die Deutschen hängen ganz besonders an dieser Zahlmethode. Ob als reine Bezahlmöglichkeit, für das Taschengeld oder als Geschenk – Bargeld ist bei uns in fast allen Situationen die präferierte Wahl.
Girokonto: Dauerauftrag, Lastschrift und Co.
Gehaltszahlungen gehen in der Regel auf das Girokonto. Im alltäglichen Zahlungsverkehr nutzt man das Girokonto ganz klassisch für Überweisungen, z. B. für Onlinekäufe auf Vorkasse oder auf Rechnung. Auch Miete, Strom und Internetgebühren werden in der Regel per Dauerauftrag über das Konto gezahlt. Weitere Beispiele sind Abo-Zahlungen per Lastschriftverfahren oder Sofortüberweisungenfür Onlinekäufe oder In-store via eine App, wie es in Schweden viel praktiziert wird.
Debitkarte, EC-Karte / girocard
Neben dem Bargeld sind Debitkarten in Deutschland die am weitesten verbreitete Zahlungsmöglichkeit. Ausgaben werden direkt beglichen, indem der Betrag vom dazugehörigen Girokonto abgebucht wird. Mit der Debitkarte (Mastercard Debit und Visa Debit) kann bei so gut wie allen Einzelhändlern und in Online-Shops bezahlt werden.
In Deutschland gibt es zudem eine Sonderform der EC-Karte, die seit 2008 offiziell girocardheißt. Eine girocard ist nicht für Online-Zahlungen geeignet, sondern nur am POS einsetzbar. Die Akzeptanz der girocard geht in Deutschland in Ladengeschäften insgesamt etwas zurück. Nicht alle Unternehmen oder Terminals nehmen die girocard. Zudem ist sie ausschließlich eine deutsche Zahlungsmöglichkeit. Im Ausland funktioniert sie nicht. Hier greifen bis jetzt die beiden Brands VPay und Maestro ein, die auf einer EC-Karte als Zahlungsapplikation vorhanden sind.
Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK besaßen im Jahr2015 knapp 95 %3 aller Bürger eine girocard. An dieser Quote hat sich seither sehr wahrscheinlich kaum etwas im erheblichen Umfang geändert, nur dass mittlerweile eben vermehrt Visa und MC Debitkarten ausgegeben werden. Viele Institute – gerade bei den Direktbanken – geben nur noch Visa Debit aus, die girocard erhält man gegen ein Entgelt.
Kreditkarte
Auch die Kreditkarte ist eine sehr verbreitete Zahlungsmöglichkeiten in Deutschland und wird in nahezu jedem Laden akzeptiert. Das Besondere an der Kreditkarte ist, dass der zu zahlende Betrag am Ende des Monats dem Girokonto belastet wird. Das verschafft dem Kreditkarteninhaber Liquiditäts-Spielräume. Zudem haben Kreditkarten den großen Vorteil, dass sie auch international und für Online-Einkäufe nutzbar sind.
PayPal
PayPal ist ein Online-Bezahldienst, welcher ebenfalls weit verbreitet ist. Über PayPal können Zahlungen an Einzelhändler oder an Freunde und Bekannte gesendet werden. Hauptsächlich wird der Zahlungsdienst zum Versenden von kleinen und mittelgroßen Geldbeträgen genutzt.
Klarna
Klarna ist ein schwedisches Finanztechnologie-Unternehmen. Ihre Bezahl-Technologie ist bereits weit verbreitet und kann auf vielen E-Commerce-Seiten genutzt werden. Hauptsächlich übernimmt das Unternehmen die Zahlungsansprüche der Händler und wickelt in deren Namen die Zahlungen mit den Kunden ab. Mit der Klarna-App hat der Kunde seine Rechnungen bestens im Blick und bestimmt, wann sie beglichen werden sollen.
Vorsicht ist hier allerdings bei Ratenzahlungen geboten. Bislang wurde mit jedem Kauf auf Rechnung bzw. Ratenzahlung von Klarna zunächst eine Bonitätsprüfung durchgeführt – was den persönlichen Schufa-Score negativ beeinflussen konnte. Auch wenn das Unternehmen nun ankündigt, dass ein Kauf auf Rechnung nun keine Auswirkung mehr auf die Kreditwürdigkeit haben soll, ist bei Ratenkäufen immer Vorsicht geboten, um nicht in die Schuldenfalle zu treten.
Google Pay / Apple Pay
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei Google Pay bzw. Apple Pay um online Zahlungsdienstleister von den US-amerikanischen Unternehmen Google und Apple. Das Zahlungssystem funktioniert mithilfe einer mobilen E-Wallet und einer NFC (Near Field Communication) Technologie. So können Einkäufe direkt mit den Endgeräten, wie einer Smart Watch oder einem Smartphone getätigt werden. Diese müssen dazu lediglich an die gängigen Kartenterminals gehalten werden.
Kryptowährungen
Auch verschiedene Kryptowährungen werden immer beliebter. Besonders der Bitcoin ist in den letzten Jahren nicht nur im Wert, sondern auch in der gesellschaftlichen Akzeptanz stark gestiegen. Sogar manche Cafés, Einzelhändler oder Essens-Lieferdienste akzeptieren bereits die Bezahlung mit Bitcoins. Es ist denkbar, dass Kryptowährungen auch in den kommenden Jahren immer stärker im alltäglichen Leben als Bezahloption genutzt werden.
Wer profitiert von der Abschaffung des Bargelds?
Die Meinung der Bürger ist eine Seite der Diskussion über die Bargeldabschaffung. Unabhängig davon gibt es jedoch auch noch weitere Interessengruppen, welche von einer Abschaffung des Bargeldes grundsätzlich profitieren könnten.
Zentralbanken
Im Falle einer Bargeldabschaffung würden die Zentralbanken bedeutend an Macht gewinnen. Denn sie legen den Leitzins fest, für den alle anderen Kreditinstitute sich bei ihnen Geld leihen oder anlegen können. Je niedriger der Leitzins für die Banken ist, desto niedriger werden auch die Zinsen, die von Privatpersonen in Anspruch genommen werden können, beispielsweise für ihre Konten.
Fällt dieser Zinssatz in einen negativen Bereich, spricht man auch von sogenannten Strafzinsen (Negativzinsen). Dann müssen Kunden eine Abgabe in Form von Zinsen dafür zahlen, dass sie ihr Geld anlegen können. Je länger das Vermögen auf dem Konto verweilt, desto mehr Geld verlieren die Kontoinhaber.
Aktuell können solche Maßnahmen schwer umgesetzt werden, da Kontoinhaber immer die Möglichkeit haben, ihr Geld abzuheben und beispielsweise in Tresoren aufzubewahren. Bei einer Bargeldabschaffung fällt diese Maßnahme weg. Somit wäre es für die Zentralbanken leichter, niedrige oder sogar negative Leitzinsen anzusetzen.
Geschäftsbanken
Der Begriff FinTech leitet sich von dem Wort Finanztechnologie ab. Er steht also für neue und innovative Ideen im Bereich der Finanzdienstleistungen. Oft werden damit neue Technologien oder auch dementsprechende Start-Ups gemeint, die neue Zahlungsarten entwickeln oder bestehende Prozesse verbessern. Im weitesten Sinne umfasst der Begriff Kreditkarten-Anbieter, Bezahl-Apps, Anbieter elektronischer Zahlungssysteme (z. B. E-Wallets) oder Mobile Payment Technologien.
Es liegt auf der Hand, dass diese Branche stark von der Bargeldabschaffung profitieren würde. Ein Geschäft im FinTech-Bereich würde sich noch stärker lohnen als aktuell, da die Zielgruppe sich enorm erweitern würde und schneller mehr Nutzer für neue Finanztechnologien gewonnen werden könnten.
FinTechs
Der Begriff FinTech leitet sich von dem Wort Finanztechnologie ab. Er steht also für neue und innovative Ideen im Bereich der Finanzdienstleistungen. Oft werden damit neue Technologien oder auch dementsprechende Start-Ups gemeint, welche neue Zahlungsarten entwickeln oder bestehende Prozesse verbessern. Im weitesten Sinne umfasst der Begriff Kreditkarten-Anbieter, Bezahl-Apps, Anbieter elektronischer Zahlungssysteme (bspw. E-Wallets) oder Mobile Payment Technologien.
Es liegt auf der Hand, dass diese Branche stark von der Bargeldabschaffung profitieren würde. Ein Geschäft im FinTech Bereich würde sich noch stärker lohnen als aktuell, da die Zielgruppe sich enorm erweitern würde und schneller mehr Nutzer für neue Finanz Technologien gewonnen werden könnten.
Welche Vor- und Nachteile hätte eine Bargeldabschaffung
Das Thema der Bargeldabschaffung polarisiert. Immer wieder werden Stimmen zu den positiven oder negativen Folgen der Abschaffung groß. Wir haben für Sie die wichtigsten Argumente für und gegen ein Leben ohne Bargeld zusammengestellt.
Pro Abschaffung
- Bargeld ist teuer: Was überraschend für viele sein mag: Das Bargeld ist signifikant teurer als die Nutzung vonbargeldlosen Zahlungsmitteln. Es sind nicht nur die Produktionskosten der Geldscheine und -münzen, die das Bargeld so teuer machen. Vor allem betrifft das das Bargeld-Handling, wie zum Beispiel Transportkosten zu den Geschäftsbanken, Bestückung von Geldautomaten, Verwahrung im Banksafe oder der Austausch von abgenutzten Scheinen. Diese Kosten werden dann gemeinschaftlich von den Banken, Einzelhändlern und Privatpersonen getragen.
- Effizienz: Bargeldlose Zahlungen sind deutlich effizienter und können schneller abgewickelt werden.
- Weniger Fehler: Beim Bezahlen ohne Bargeld können weniger Fehler passieren. So kann beispielsweise die Ausgabe von falschen Rückgeld-Beträgen vermieden werden.
- Geringere Kriminalität: Auch dieses Argument wird regelmäßig von Befürwortern der Bargeldabschaffung genannt, denn ohne Bargeld kann es keine Überfälle von Banken, Geldtransportern oder Einzelhandelsgeschäften mehr geben. Zudem werden Geldwäsche und Schwarzgeldzahlung erschwert.
Contra Abschaffung
- Einschränkungder Wahlfreiheit: Aktuell können immer mehr Einkäufe elektronisch bezahlt werden, müssen es aber nicht. Ohne Bargeld gäbe es nicht mehr die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, welches Zahlungsmittel man nutzen möchte. Viele Kritiker der Bargeldabschaffung sehen darin auch eine Einschränkung in der persönlichen Freiheit des Menschen.
- Transaktionskosten im Einzelhandel: Bei kleineren Umsätzen macht der Gastwirt oder Geschäftsinhaber mit Kartenzahlungen keinen guten Schnitt. Nicht selten sieht man Schilder mit der Aufschrift „Keine Kartenzahlung“. Das liegt daran, dass dabei relativ hohe Transaktionskosten für beispielsweise die Autorisierungsgebühr oder Netzbetreibergebühren entstehen.
- Der „Gläserne Bürger”: Wenn wir lediglich bargeldlos bezahlen können, werden folglich auch alle unsere Zahlungen in Datenbanken gespeichert. Viele Kritiker der Bargeldabschaffung befürchten durch die Nachvollziehbarkeit der Zahlungen den sogenannten gläsernen Menschen. Dabei gibt es strenge Datenschutzgesetze, welche diesem Phänomen entgegenwirken sollen.
- Cyberkriminalität: Konträr zu den Befürwortern der Bargeldabschaffung, sind viele Kritiker der Meinung, dass die Kriminalitätsrate gleich hoch bleiben oder sogar ansteigen wird. Die Kriminalität wird sich lediglich in die virtuelle Welt verlagern. Vermehrt wird es zu Hackerangriffen auf persönliche Daten und Online-Währungen kommen, so die Kritiker.
Coronavirus: Wie gehen wir jetzt mit Bargeld um
Corona rüttelt am Vertrauen ins Bargeld
Im Zuge der Coronakrise hat sich die gesellschaftliche Sicht auf Bargeld verändert. Lange war unklar, ob das Virus über Scheine und Münzen übertragen werden kann. Viele Läden fingen an, kontaktlose Zahlungsmittel als präferierte Zahlungsoptionen anzugeben. Sowas hat es vorher noch nie gegeben. Ein Gewinn ist das sicherlich für alternative Zahlungsanbieter wie PayPal und Klarna.
Doch Umfragen zufolge möchten viele Menschen – und zwar nicht nur die Älteren – nach der Pandemie wieder vermehrt mit Bargeld bezahlen.
Gibt es ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Bargeld
Doch besteht wirklich ein erhöhtes Infektionsrisiko bei der Nutzung von Bargeld? Die Deutsche Bundesbank und auch der Infektiologe René Gottschalk halten diese Gefahr für sehr gering. Der Bundesbank Vorstand gab sogar an, die Scheine so entworfen zu haben, dass sie auch bei täglicher Nutzung noch sauber und hygienisch bleiben. Stark verschmutzte Scheine werden zudem regelmäßig aus dem Verkehr gezogen und gegen neue Banknoten ausgetauscht. Dennoch ist ein Ansteckungsrisiko in der aktuellen Zeit nie auszuschließen.
Für eine mögliche Ansteckung müssten jedoch einige sehr spezielle Umstände herrschen.
- Zunächst müsste eine infizierte Person direkt auf die Banknoten Husten oder Niesen, um diese ausreichend für eine weitere Übertragung zu kontaminieren.
- Dieser infizierte Schein müsste zeitnah zur Zahlung genutzt oder weitergegeben werden, damit noch ausreichend Coronaviren für eine Infektion darauf enthalten sind.
- Der Rezipient des infizierten Bargelds müsste sich kurz darauf, mit einer ausreichenden Menge an Viren auf den Händen, über das Gesicht und die sich dort befindenden Schleimhäute fassen, um die Viren zu übertragen.
Selbst bei eintreten der ersten beiden Umstände sollte durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen beziehungsweise -desinfizieren kein großes Risiko bestehen.
Coronavirus - Der richtige Umgang mit Bargeld
Wer auch aktuell nicht auf die Nutzung von Bargeld verzichten, aber dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, hat natürlich die Möglichkeit, die Scheine zu desinfizieren. Auf ein herkömmliches Desinfektionsspray sollte dabei jedoch verzichtet werden. Diese können die Scheine potenziell schädigen. Münzen können jedoch ohne Bedenken auf diese Art und Weise desinfiziert werden.
Für die Scheine empfiehlt es sich, sie nach Erhalt für ein bis drei Tage aus dem Geldbeutel zu nehmen und in die direkte Sonne zu legen. So stirbt das potenzielle Virus auf den Scheinen von allein ab.
Prognose - Wann wird das Bargeld abgeschafft
Eine Bargeldabschaffung wird nicht vom einen auf den anderen Tag geschehen. Aktuell ist schwer absehbar, wann dieses Thema stärker und aktiv in den Fokus rücken wird.
Sehr wahrscheinlich wird das Aufgeben des Bargeldes in kleinen Schritten vollzogen, indem die Nutzung des Bargeldes nicht nur teurer, sondern auch unpraktischer als seine Alternativen wird. Ein erster Schritt war beispielsweise die Abschaffung des 500 Euro Scheins. Ein mögliches Szenario zu Bargeldabschaffung könnte ungefähr so ablaufen:
- Nach und nach werden große Banknoten abgeschafft.
- Es gibt eine Obergrenze für Bargeldzahlungen. Diese wird schrittweise verschärft.
- Die Bargeld-Annahmepflicht wird immer weiter aufgehoben, auch für wichtige Dienstleistungen.
- Einheitliche Abhebungs-Beschränkungen für Bargeld werden eingeführt und immer weiter verschärft.
- Es werden zusätzliche Zahlungen, wie beispielsweise Steuern oder Gebühren, auf die Zahlung mit Bargeld erhoben.
Gut zu wissen: Die EU hat sich tatsächlich bereits auf die Einführung der Bargeldobergrenze geeinigt. Sobald die Einführung in Kraft tritt, werden Bargeldzahlungen über 10.000 € nicht mehr akzeptiert. Hauptargument hierfür ist der Kampf gegen die Geldwäsche.
Von der Politik wird die Einführung allerdings nicht einhellig begrüßt. Der bayerische Finanz- und Heimatminister Füracker sieht die Obergrenze beispielsweise als einen schleichenden Einstieg in die Bargeldabschaffung.
Was passiert, wenn das Bargeld abgeschafft wird
Doch was passiert eigentlich, wenn das Bargeld abgeschafft würde? Zunächst hätten vor allem die Zentralbanken ein Problem. Ihre Gewinne würden nämlich zurückgehen. Auch dem Staat würden somit Milliardeneinnahmen entgehen, die sie normalerweise von der Notenbank erhalten. Das Drucken von Geld ist kostengünstig und die Margen sind groß. Die Produktion eines Geldscheins kostet ca. 8 Cent. Die Zentralbank erhält dabei allerdings von der belieferten Bank den aufgedruckten Geldwert. Fällt diese Einnahme weg, müsste die Zentralbank diesen Verlust irgendwie wieder wettmachen. Dafür könnte sie beispielsweise die Zinsen erhöhen, zu denen die Geschäftsbanken sich dort Geld leihen.
Achtung: Auch die Inflationsrate könnte in dem Zuge steigen, da sie sich ähnlich der Wachstumsrate der Geldmenge entwickelt. Die Geldmenge, die sich aktuell im Umlauf befindet, steht den Banken nicht für ihre Geschäfte zur Verfügung. Würde das Geld komplett bei den Geschäftsbanken liegen, könnten diese z. B. entsprechend mehr Kredite vergeben.
Was passiert mit Gold, wenn das Bargeld abgeschafft wird
Wichtig zu wissen: Gold gewährt Anonymität. Sie können Sie Gold bis zu einem Wert von 1.999,99 € erwerben, ohne Ihre Personalien vorlegen zu müssen. Edelmetalle können allerdings nicht restlos entwertet werden und sogenannte „Fractionals“ (Bruchteile von Aktien) können Sie im Notfall auch als Zahlungsmittel einsetzen.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass Deutschland weit entfernt von dem schwedischen Modell der bargeldlosen Zahlungen liegt. Der Deutsche liebt sein Bargeld. Dennoch ist zu beobachten, dass vor allem die jüngere Generation, für welche die Smartphone Nutzung eine Selbstverständlichkeit ist, den bargeldlosen Zahlungen offen gegenüberstehen.
Quellen:
www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/zahlungsverhalten-in-deutschland-2021-894082
de.wikipedia.org/wiki/Girocard
www.worldtimes-online.com/kultur/226-schweden-wird-das-erste-bargeldlose-land-der-welt.html
qonto.com/de/blog/bezahlmethoden/zahlungsarten/zahlungsmethoden-uebersicht
www.test.de/Girokonto-im-Test-5069390-5758445/
www.degussa-goldhandel.de/folgen-der-bargeldabschaffung-womit-wir-in-zukunft-zahlen-werden/