Gaspreise in Deutschland: Rekordtief und weitere Entwicklung 2017

Gasheizungen gehören in Deutschland zu den häufigsten Heizungsarten. Und das hat gute Gründe:

  • Es ist kein zusätzlicher Lagerraum wie zum Beispiel für den Tank einer Ölheizung nötig.

  • Sie müssen sich nicht regelmäßig um die Brennstoffversorgung kümmern.

  • Der Ausstoß an Emissionen ist gering

  • Gasheizungen arbeiten besonders effizient.

Derzeit können Verbraucher von sehr günstigen Gaspreisen profitieren.

Gaspreise

Inhalt

    Aktueller Gaspreis und Gaspreisentwicklung 2017

    Laut einem Bericht der FAZ sind die Gaspreise derzeit so günstig wie seit 12 Jahren nicht mehr. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (entspricht in etwa dem Gasverbrauch eines Einfamilienhauses in einem Jahr) liegt der aktuelle Gaspreis bei 5,76 Cent pro Kilowattstunde. Auf den Jahresverbrauch umgerechnet entstehen Kosten in Höhe von rund 1.152 Euro.

    • Im Vergleich zum Vorjahr fallen die Ausgaben damit um 4 Prozent geringer aus.
      Vergleicht man die aktuellen Gaspreise mit jenen von vor vier Jahren ergibt sich eine Preissenkung von sogar 16 Prozent.

    • Wie kam es zu sinkenden Gaspreisen?

    Im Jahr 2005 wurde der Gasmarkt liberalisiert. Seither übernimmt die Bundesnetzagentur die Aufsicht über den Markt. Das hatte zur Folge, dass sich neben sehr großen Gasanbietern eine zunehmende Anzahl kleiner Unternehmen etablieren konnte. Seither gibt es einen Wettbewerb, der letztlich den Verbrauchern zugutekommt: Aus einer Vielzahl an Anbietern können Sie sich den jeweils günstigsten aussuchen.

    Tipp: Nur jeder Zehnte nutzt die Angebotsvielfalt auf dem Gasmarkt. Wenn Sie langfristig von günstigen Gaspreisen profitieren möchten, sollten Sie regelmäßig einen Gaspreisvergleich durchführen. Sind günstigere Angebote vorhanden, haben Sie die Möglichkeit, den Versorger zu wechseln.

    Eine weitere Entwicklung hat zu einem veränderten Gaspreis geführt: Bis 2010 gab es eine sogenannte Ölpreisbindung. Das bedeutete: Der Gaspreis war an den Preis des Öls gekoppelt. Mit einer Erhöhung des Ölpreises wurde automatisch auch der Gaspreis angehoben. Das ist heute nicht mehr der Fall: Selbst wenn die Preise für Öl steigen, geht das nicht zwangsläufig mit einer Erhöhung der Gaspreise einher.

    Was können Sie nun also tun, um langfristig von günstigen Gaspreisen zu profitieren?

    • Tarife der Grundversorgung sind besonders teuer. In diesen verkaufen frühere Monopolisten das Gas. Gebühren, die Städte und Gemeinden von ihnen verlangen, geben sie nicht selten an die Kunden weiter. Insofern Sie nicht zur Miete wohnen und über eine eigene Gastherme verfügen, vergleichen Sie daher regelmäßig die Gaspreise unterschiedlicher Anbieter und wechseln Sie gegebenenfalls den Versorger.

    • Denken Sie bei einem Wechsel daran, dem alten Anbieter rechtzeitig zu kündigen.

    • Informieren Sie sich über Boni, Rabatte oder Gutschriften, die Sie bei einem Anbieterwechsel oft zusätzlich einfahren können.

    • Wenn Sie zur Miete wohnen: Machen Sie Ihren Vermieter auf günstigere Gastarife aufmerksam. Ein Gaspreisvergleich ermöglicht es auch ihm, zu sparen und die geringeren Kosten auf die Mieter umzulegen.

    • Manche Verträge beinhalten die Option, die Laufzeit individuell festzulegen. Damit einhergehen manchmal sogenannte Preisgarantien. Einerseits können Sie dann zwar nicht frühzeitig aus dem Vertrag austreten. Andererseits haben Sie so aber die Möglichkeit, von den günstigen Gaspreisen über einen längeren festgelegten Zeitraum zu profitieren.

    Heizmethoden im Vergleich

    Aktuell ist der Gaspreis 2017 auf einem Rekordtief, doch keiner kann genau sagen, wie er sich weiter entwickeln wird. Wenn Sie keine Lust mehr auf das Preis-Roulette haben, können Sie sich in der folgenden Tabelle einen Überblick über alternative Heizmethoden verschaffen. Hier haben wir diese der Gasheizung gegenübergestellt.

    Gasheizung

    Kosten: 7.000 bis 13.000 €

    Vorteile:

    • Vergleichsweise geringe Kosten in der Anschaffung

    • Keine Lagerhaltung notwendig

    • Umweltfreundliche Energieversorgung

    Nachteile:

    • Nutzung eines fossilen Rohstoffes

    • Der Wettbewerb ist aktuell in der Entwicklung, was weiterhin zu günstigen Preisen führen könnte

    Ölheizung

    Kosten: 9.000 bis 16.000 €

    Vorteile:

    • Sie können den günstigsten Öllieferant frei wählen

    • Kombination mit regenerativen Energiequellen möglich

    • Bewährte Heizungsart mit ausgereifter Technik

    Nachteile:

    • Verbrauch fossiler Rohstoffe

    • Öltank muss in einem separaten Raum stehen

    • Was die Kosten betrifft, ist der Verbraucher vom jeweiligen Rohstoffpreis abhängig

    Elektroheizung

    Kosten: 6.000 bis 12.000 €

    Vorteile:

    • Einstellung und Verbrauch sind gut regelbar

    • Nimmt wenig Platz ein

    Nachteile:

    • Verbraucher ist abhängig von steigenden Strompreisen

    • Teilweise hohe Betriebskosten

    Solarheizung

    Kosten: 5.000 bis 14.000 €

    Vorteile:

    • Verbraucher ist unabhängig von den Energieversorgern

    • Kein Lagerraum notwendig

    • Förderung durch Kfw (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) möglich

    Nachteile:

    • Der gesamte Energiebedarf für ein Einfamilienhaus ist nicht allein durch Sonnenenergie zu decken; Weitere Energiequellen sind notwendig

    • Bei Bedarf muss das Gemisch aus Glykol und Wasser gesondert und damit kostenintensiv entsorgt werden

    Holz-Pelletheizung

    Kosten: 12.000 bis 18.000 €

    Vorteile:

    • Verbraucher ist unabhängig von Energieversorgern

    • Förderung durch Kfw oder BAFA möglich

    • Der Preis für Holz/Pellet ist relativ konstant

    • Verbraucher kann sich zwischen verschiedenen Modellen entscheiden, zum Beispiel Kamin oder Kachelofen

    Nachteile:

    • Teuer in der Anschaffung

    • Raum zum Lagern der Pellets notwendig

    Bild: Zivica Kerkez/Shutterstock*