Die positiven Effekte auf unsere Umwelt stehen außer Frage: Solarthermie ist eine nachhaltige Alternative zur Heizungsunterstützung sowie zur Warmwasserbereitung. Zum einen steht solare Strahlung kostenfrei, in unbegrenztem Maße zur Verfügung. Zum anderen verbrauchen entsprechende Anlagen weniger Öl, Gas oder Holzpellets und senken den persönlichen CO2-Fußabdruck. Kurzum: Solarthermische Anlagen schonen die Umwelt und sparen Ressourcen.
Aber holt man die Investitionskosten auch wieder raus? Gibt es attraktive Fördermittel, die eine Anschaffung kostengünstiger machen? Wir geben Ihnen einen Überblick über die Kosten, Erträge und Fördermöglichkeiten von Solarthermie.
Ein Überblick: Wie funktioniert Solarthermie
Ebenso wie die Photovoltaik nutzt auch Solarthermie Sonnenenergie zur Energiegewinnung. Es wird jedoch in der Regel kein Strom erzeugt, wie es zum Beispiel bei PV-Anlagen der Fall ist. Stattdessen wird über sogenannte Kollektoren Wärme gewonnen.
Solarkollektoren bestehen aus in Schleifen verbauten Schläuchen. In diesen Schläuchen wiederum befindet sich Solarflüssigkeit. Treffen die Sonnenstrahlen dann auf die Kollektoren, erwärmt sich diese Flüssigkeit und wird dann mithilfe einer Solarpumpe über einen Kreislauf zum Speicher transportiert. Dort wird das Brauchwasser – wenn nötig – über einen Wärmetauscher im Heizkessel erhitzt. Der vorhandene Solarregler sorgt schließlich dafür, dass der konventionelle Heizkessel nur dann anspringt, wenn die Solarenergie nicht ausreichend ist.
Flach- oder Röhrenkollektoren: Die Vor- und Nachteile
Für Solarthermie kommen zwei verschiedene Varianten von Kollektoren in Frage: Flachkollektoren und Röhrenkollektoren. Wie genau funktionieren die beiden Modelle und welche Vor- und Nachteile bringen sie mit sich?
Flachkollektor
Bei Flachkollektoren ist das Kollektorgehäuse auf der Oberfläche verglast und unterseitig wärmegedämmt. Kernstück dieser Variante ist der Absorber, dessen Fläche aus Kupfer- oder Aluminiumblech gemacht, beschichtet und mit kleinen Rohren durchzogen ist.
Vorteile von Flachkollektoren
- Meist preiswerter in der Anschaffung
- Möglichkeit, dachintegriert zu montieren
Nachteile von Flachkollektoren
- Größerer Flächenbedarf, da der Wirkungsgrad geringer ist
- Höheres Gewicht
- Im Winter ist die Wärme nicht gleichbleibend
Der Wirkungsgrad von Flachkollektoren liegt bei 60 bis 80 % und die Kosten belaufen sich auf 400 bis 500 € pro Quadratmeter.
Vakuum-Röhrenkollektor
Bei Röhrenkollektoren befindet sich der Absorber, ein beschichteter Blechstreifen, in einer Glasröhre innerhalb eines Vakuums. Während das umgebende Glas kalt bleibt, erreicht der Absorber sehr hohe Temperaturen.
Vorteile von Röhrenkollektoren
- Hoher Wirkungsgrad: Der Kollektor kann auch eingesetzt werden, wenn nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung steht
- Leichtes Gewicht
- Verlässlicher Wärmeleiter und geringe Wärmeverluste: Kollektor kann auch im Winter unterstützen
Nachteile von Röhrenkollektoren
- Kann nicht in die Dachoberfläche integriert werden
- Meist vergleichsweise teuer in der Anschaffung
Der Wirkungsgrad von Röhrenkollektoren liegt bei bis zu 90 %. Die Kosten belaufen sich auf 600 bis 800 € pro Quadratmeter.
Das Prinzip Hybridheizung
Wer seine bestehende, konventionelle Heizungsanlage mit einer solarthermischen Anlage nachrüstet, profitiert gleich von zwei positiven Effekten:
- Schädliche Emissionen, die beim Betrieb von Öl-, Gas- oder Pelletheizungen entstehen, werden reduziert.
- Es werden Heizkosten gespart.
Gut zu wissen: Sie können Ihre Solarthermie-Anlage mit jeder Art von Heizung koppeln.
Welche Art der Anlage ist die richtige und wieviel Solarthermie brauche ich
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen reinen Anlagen zur Warmwasserbereitung und Kombianlagen, die zusätzlich auch die Heizung unterstützen. Für welche der beiden Varianten Sie sich entscheiden, liegt bei Ihnen.
- Anlage für die Warmwasserbereitung: Durchschnittlich liegt der tägliche Warmwasserbedarf pro Person bei ca. 30 Litern. Um genug Puffer zu haben, sollten immer 60 bis 80 Liter pro Person im Speicher vorgehalten werden. Man rechnet zudem mit 1 bis 1,5 Quadratmetern Kollektorfläche pro Person.
- Anlage mit Heizungsunterstützung: Hier ist der Bedarf in etwa doppelt so groß. Dementsprechend sollen sowohl die Kollektorfläche als auch die Speicherkapazität großzügiger bemessen sein. Man rechnet mit 1 Quadratmeter Kollektorfläche auf 10 Quadratmeter beheizte Wohnfläche und 40 bis 50 Liter Speicher pro Quadratmeter Kollektorfläche.
Letztendlich hängt die benötigte Kollektorfläche allerdings auch vom Wirkungsgrad des gewählten Kollektors ab.
Die Erträge von Solarthermie
Solarthermie kann den gesamten Wärmebedarf Ihres Haushalts über das ganze Jahr nicht decken. Das liegt auch daran, dass die Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung im Sommer höher ist als im Winter. Auch die Leitungs- und Dämmverluste bei kalten Temperaturen erschweren die Wärmeerzeugung und -speicherung.
Im Sommer kann der Wärmebedarf mit Solarthermie in der Regel zu 100 % gedeckt werden. In den Übergangsphasen kann auch die Heizungsanlage beinahe vollständig entlastet werden. Reicht die Sonneneinstrahlung einmal nicht aus, springt die Heizung ein. Über das Jahr verteilt können Sie mit einer Deckung von ca. 60 % des Bedarfs bei der Warmwasserbereitung rechnen. Bei der Heizungsunterstützung mit durchschnittlich 20 bis 30 %.
Die Voraussetzungen für eine effiziente Solaranlage
Damit Ihre Solaranlage möglichst effizient ist, sollten Sie ein paar Voraussetzungen erfüllen:
- Ausreichend große Dachfläche
- Verschattungen vermeiden
- Wenn möglich für Südausrichtung sorgen: Bei einer Ost-West-Ausrichtung müssen Sie mit Einbußen von 10 bis 30 % rechnen
- Dachneigung anpassen: Für Warmwasser sollte der ideale Neigungswinkel bei 30 bis 50 Grad liegen, bei Anlagen mit Heizungsunterstützung bei 45 bis 70 Grad
Gut zu wissen: In der Übergangszeit ist die Heizungsunterstützung am effektivsten. Da dann die Sonne eher tief steht, ist ein steilerer Neigungswinkel optimal. Wer ein Flachdach besitzt, kann den Neigungswinkel mit Hilfe von Aufständerung anpassen – allerdings fallen die Anschaffungskosten dann höher aus.
Was kosten Montage und Installation einer Solarthermieanlage
Die Installation von Solarkollektoren ist auf dem Dach oder – bei entsprechenden Kollektortypen – auch an der Hausfassade möglich. Der Speicher wird in der Regel im Keller aufgestellt. Die einzelnen Komponenten werden mit Rohrleitungen verbunden. Auch die Steuereinheiten und eine Pumpe müssen eingebaut werden. Da die Montage mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, wird empfohlen, Installation und Aufbau von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.
Wie hoch die Installations- und Montagekosten ausfallen, kann nicht pauschal gesagt werden. Der Preis ist nämlich von vielen Faktoren abhängig, wie z. B.
- der Größe der Anlage
- der Art der Anlage (reine Warmwasserbereitung oder Anlage mit Heizungsunterstützung)
- dem Typ des Kollektors
- der Art der Dachintegration bei Flachkollektoren
Hinweis: Die Montage auf dem Dach ist die gängigste Variante. Indachmontage ist zeitaufwändiger und somit auch teurer. Bei der Indachmontage wird die
Was kosten Montage und Installation einer Solarthermieanlage
Die Installation von Solarkollektoren ist auf dem Dach oder – bei entsprechenden Kollektortypen – auch an der Hausfassade möglich. Der Speicher wird in der Regel im Keller aufgestellt. Die einzelnen Komponenten werden mit Rohrleitungen verbunden. Auch die Steuereinheiten und eine Pumpe müssen eingebaut werden. Da die Montage mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, wird empfohlen, Installation und Aufbau von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.
Wie hoch die Installations- und Montagekosten ausfallen, kann nicht pauschal gesagt werden. Der Preis ist nämlich von vielen Faktoren abhängig, wie z. B.
- der Größe der Anlage
- der Art der Anlage (reine Warmwasserbereitung oder Anlage mit Heizungsunterstützung)
- dem Typ des Kollektors
- der Art der Dachintegration bei Flachkollektoren
Hinweis: Die Montage auf dem Dach ist die gängigste Variante. Indachmontage ist zeitaufwändiger und somit auch teurer. Bei der Indachmontage wird die Dacheindeckung abmontiert. Die Kollektoren werden dann in diese Fläche integriert.
Fördermittel und Zuschüsse gibt es für Solarthermie
Es gibt verschiedene Förderprogramme, mit denen die Bundesregierung die Sanierung von Wohngebäuden fördert. Sowohl Förderkredite als auch Zuschüsse sind über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) möglich.
Folgende Förderungen können Sie für das Nachrüsten von Solarthermie in Anspruch nehmen:
KfW-Förderung
Mit dem Förderprogramm „KfW 261 – Haus und Wohnung energieeffizient sanieren“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten Sie Fördermittel für Solarthermieanlagen in Form eines Darlehens im Rahmen einer umfassenden Sanierung zum Effizienzhaus.
Die KfW-Kredite beinhalten einen Tilgungszuschuss. Zudem ist die Förderung abhängig von der Effizienzklasse, die Sie durch die Sanierung erreichen. Es muss ein Effizienzhaus 85 oder ein Effizienzhaus Denkmal erreicht werden. Voraussetzung für die KfW-Förderung ist, dass die Fachplanung durch einen Energieeffizienz-Profi durchgeführt werden muss.
Gut zu wissen: Auch die Baubegleitung wird gefördert. Beantragen Sie zudem die Zuschüsse vor der Vergabe von Aufträgen.
BAFA-Förderung
Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellt Zuschüsse für einzelne Maßnahmen, wie beispielsweise für die Errichtung einer Solarkollektoranlage, zur Verfügung. Gefördert werden sowohl Anlagen für die reine Warmwasserbereitung als auch Kombianlagen mit Heizungsunterstützung. Auch Fördermittel für die Erweiterung einer bestehenden Solarkollektoranlage können beantragt werden. In der Basisförderung sind die Zuschüsse nach Bruttokollektorfläche gestaffelt.
Für Privatpersonen kommt hauptsächlich die Basisförderung in Frage oder auch die Zusatzförderung. Letztere ist zum Beispiel bei Kombinationen mit Biomasseanlagen, Wärmepumpenanlagen oder bei einem Kesselaustausch relevant.
Steuerliche Vergünstigungen
Neben diesen Förderungen besteht auch die Möglichkeit, Sanierungskosten steuerlich abzuschreiben. Das gilt für Maßnahmen an selbstgenutztem Wohneigentum, sofern das Gebäude mindestens 10 Jahre alt ist. Auch für die Heizung kann der Steuerbonus genutzt werden.
Finanzierung der Nachrüstung
Möchten Sie eine Solarthermieanlage nachrüsten, ist es sinnvoll, frühzeitig Rücklagen für Modernisierungen zu bilden. Die Kosten, die nach Ausschöpfung der Fördermittel noch zu tragen sind, können Sie über einen Modernisierungskredit abdecken. Wir unterstützen Sie bei der Finanzierung Ihrer Solaranlage mit einer Baufinanzierung oder einem Ratenkredit für kleinere Maßnahmen.
Schon gewusst? Ein Großteil der Wärmeverluste von Gebäuden erfolgt über die Außenhülle. Lesen Sie, wie Sie durch eine energetische Sanierung Heizungswärmeverlusten den Riegel vorschieben. Wie Sie durch effiziente Geräte, bewusstes Verhalten und mit einfachen Tricks Energie im Haushalt sparen, lesen Sie im Ratgeber-Artikel „Im Eigenheim Energiekosten sparen“.
Quellen:
www.heizungsfinder.de/heizung/heizungsmodernisierung/nachruesten
www.solaranlagen-portal.com/solarthermie/kollektoren/roehrenkollektor
www.solaranlagen-portal.com/solarthermie/kollektoren/flachkollektor
www.solaranlagen-portal.com/solarthermie/montage
www.heizung.de/solarthermie/wissen/solarthermie-nachruesten-worauf-ist-zu-achten.html
efahrer.chip.de/solaranlagen/flachkollektor-oder-roehrenkollektor-vor-und-nachteile-im-vergleich_105705
www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/solarthermie/solarthermie-thomas-funcke/
www.haustec.de/heizung/waermeerzeugung/solarthermie-nachruesten-darauf-muessen-sie-achten
www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/Energieeffizient-Sanieren/Solarthermie/
www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Energie/ew_solarthermie_foerderuebersicht.html