Grundlegende Infos rund ums Depot
Was ist ein Depot?
Oft spricht man vom Aktien-Depot. Das ist eigentlich nicht ganz richtig, weil Sie in einem Depot nicht nur Aktien aufbewahren können. Das Depot ist der Aufbewahrungsort für sämtliche Wertpapiere. Dazu gehören:
- Aktien
- Anleihen
- Fonds
- Zertifikate
- Pfandbriefe
- Bundeswertpapiere
Das Depot ist also ein Konto, auf dem Sie Wertpapiere aufbewahren und verwalten können. Nach dem Kauf von Wertpapieren werden Ihre Bestände dort verbucht. Dabei handelt es sich um eine „virtuelle“ Verbuchung: Die Wertpapiere werden nicht in physischer Form bei der jeweiligen Bank aufbewahrt. Vielmehr erhalten Sie mit dem Kauf eines Wertpapiers das Recht, dieses inklusive seines Wertes zu besitzen.
Und was ist dann ein Wertpapier genau?
Das Wertpapier ist ein Vermögensrecht, welches Ihnen in Form einer Urkunde verbrieft wird. Das heißt: Für jedes Wertpapier, das Sie besitzen, können Sie eine bestimmte Geldsumme einfordern, je nachdem, was das Papier wert ist. Bei Aktien richtet sich die Summe zum Beispiel nach der Höhe des tagesaktuellen Kurses. Hinzu kommen in diesem Fall Dividenden, an denen Anleger partizipieren.
Wertpapier-Depot – jetzt verstehe ich!
Um Wertpapiere aufzubewahren, benötigen Sie ein Depot. Dabei handelt es sich um einen virtuellen Ort, an dem die Bank Ihre Wertpapiere für Sie verwahrt. Diese sind also nicht in physischer Form im Besitz des Kreditinstituts, sondern werden von diesem online verwaltet.
Wertpapiere aufbewahren – Schritt für Schritt
Bleiben noch die Fragen:
- Wie können Sie ein Depot eröffnen?
- Wie kommen die Wertpapiere in das Depot?
- Und wie findet dann der Handel statt?
Depot eröffnen
Aufbewahrt werden Wertpapiere also in einem Depot. Aber wie eröffnen Sie ein solches? Das geht eigentlich ganz einfach. Zunächst müssen Sie sich für eine Bank entscheiden, bei der Sie Ihr Depot führen möchten. Um das Wertpapierdepot zu eröffnen, benötigt die Bank einige Angaben, wie beispielsweise:
Informationen zur Person (Name, Kontaktdaten, Beschäftigungsverhältnis etc.)
Angaben zur finanziellen Lage
Informationen zur beruflichen Situation
Wenn Sie bereits Kunde bei einer Bank sind, müssen Sie nach der Eingabe dieser Daten eigentlich nur noch auf die Bestätigung der Depot-Eröffnung durch die Bank warten.
Als Neukunde müssen Sie sich legitimieren. Für gewöhnlich erfolgt das durch ein PostIdent-Verfahren. Nach der Eingabe Ihrer Daten sendet Ihnen die Bank ein Schreiben zu. Mit diesem und Ihrem Personalausweis begeben Sie sich in eine Postfiliale, wo ein Mitarbeiter vor Ort Ihre Angaben im Antrag an die Bank mit jenen auf dem Personalausweis abgleicht und bestätigt.
Wie übertragen Sie die Wertpapiere in das Depot und wie geht’s dann weiter?
Nachdem Sie ein Depot eröffnet haben, können Sie mit dem Kauf und Verkauf von Wertpapieren loslegen. Einen entsprechenden Auftrag senden Sie der Bank in der Regel online oder per Telefon zu. Damit erteilen Sie eine Order. Das Kreditinstitut führt die Order dann aus, zum Beispiel indem Sie Ihnen das Geld gutschreibt. Dafür benötigen Sie ein separates Verrechnungskonto. Dabei handelt es sich um ein Girokonto, auf dem der Kaufpreis, Zinszahlungen, Dividenden oder Kauferlöse verbucht werden.
Kostet die Aufbewahrung Geld?
Ob und welche Kosten anfallen, wenn Sie Wertpapiere in einem Depot aufbewahren, ist von Bank zu Bank unterschiedlich.
Es gibt Kreditinstitute, die für die Verwahrung von Wertpapieren Depotführungsgebühren verlangen.
Mittlerweile gibt es aber auch eine Vielzahl an kostenlosen Depots. Das heißt: Die reine Aufbewahrung von Wertpapieren kostet Sie zunächst nichts. Voraussetzung dafür ist manchmal mindestens eine Order pro Quartal oder ein bestimmter Wert pro Order. Für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren fallen allerdings sogenannte Handelsgebühren an. Das ist zum Beispiel ein Ausgabeaufschlag für Fonds oder Provisionskosten.
Möchten Sie Ihr Depot übertragen, zum Beispiel weil bei einer anderen Bank geringere Kosten anfallen? Das ist grundsätzlich kein Problem und für Sie kostenlos. Stellen Sie dafür einfach einen Antrag bei Ihrer „neuen“ Bank. Meist übernimmt diese dann den Wechsel für Sie. Die alte Bank bekommt Bescheid, überträgt Ihre Wertpapiere und schließt das Depot.
Tipp: Oft kann sich ein Depotwechsel doppelt lohnen, weil Sie ggf. nicht nur Kosten sparen. Viele Banken bieten Ihnen besonders lukrative Konditionen, wenn Sie ein Depot eröffnen und Ihre Wertpapiere dort aufbewahren.
Wertpapiere aufbewahren – Gibt es unterschiedliche Verwahr-Arten?
Wenn Sie Wertpapiere aufbewahren möchten, haben Sie bei Banken grundsätzlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten:
Sonderverwahrung: Die Bank bewahrt Ihre Wertpapiere getrennt vom restlichen Wertpapierbestand anderer Kunden auf.
Sammelverwahrung: In diesem Fall werden Ihre Wertpapiere gemeinsam mit jenen anderer Kunden sowie den Wertpapieren des Kreditinstituts aufbewahrt. Für diese Art der Verwahrung müssen Sie die Bank ausdrücklich bemächtigen. Der entscheidende Unterschied zur Sonderverwahrung liegt darin, dass Ihnen bei dieser Verwahr-Art ein Miteigentum am gesamten Depotbestand der Bank eingeräumt wird. Dann können Sie sich nicht mehr nur „Ihre“ Wertpapiere herausgeben lassen, sondern ausschließlich den Bruchteil, je nachdem, welche Nennbeträge oder Stückzahlen Ihre Papiere aufweisen.
Welche Wertpapiere sollte man in seinem Depot aufbewahren?
Grundsätzlich ist es schwierig, eine Empfehlung für einzelne Wertpapiere auszusprechen. Bei Aktien ist der finanzielle Erfolg zum Beispiel immer vom aktuellen Kursverlauf abhängig. Im Allgemeinen ist es jedoch ratsam, ein Wertpapierdepot breit aufzustellen. Achten Sie daher auf eine breite Streuung Ihres Portfolios, indem Sie beispielsweise in Wertpapiere von unterschiedlichen Unternehmen investieren. Dann haben Sie die Chance, mögliche Verluste durch Gewinne einzelner Wertpapiere auszugleichen. Wann immer Sie mit Aktien, Anleihen, Fonds oder ähnlichem handeln, sollten Sie sich vorab intensiv damit auseinandersetzen. Gerade als Neueinsteiger mit noch wenig oder keiner Erfahrung, bietet es sich an, sich von Experten beraten zu lassen.