Der Zinseszinseffekt ist wohl eine der mächtigsten Kräfte an den Finanzmärkten – selbst Albert Einstein war ein Fan und bezeichnete den Zinseszins als achtes Weltwunder. Doch gehört das „Renditewunder“ der Vergangenheit an oder können Sparer vom Zinseszinseffekt auch in Zeiten von Nullzinsen profitieren?
Zuerst einmal zum Zins im Allgemeinen: Wenn Sie Zinsen berechnen, ob auf einem Darlehen, Sparkonto oder einer Kapitalanlage, gibt es zwei Hauptoptionen zur Auswahl: einfache Zinsen oder Zinseszinsen. Einfache Zinsen sind leicht zu berechnen, werden aber in der Realität selten verwendet. Einfache Zinsen werden nur auf den Nennbetrag (also quasi die Ersteinzahlung) erhoben und ignorieren jede Erhöhung oder Verminderung des Wertes dieses Betrags im Laufe der Zeit. Zum Beispiel: wenn Sie jährlich 2 Prozent Zinsen auf einen Nennbetrag von 1000 Euro verdienen, erhalten Sie jedes Jahr 20 Euro, solange Sie sich dafür verpflichten.