Altersarmut: So sorgen Sie vor

Bei älteren Menschen steigt die Armutsquote so sehr wie bei keiner anderen Bevölkerungsgruppe. In Deutschland ist Studien zufolge fast ein Viertel aller Menschen über 80 Jahre von Altersarmut betroffen. Das gleiche gilt für fast jeden Fünften im Alter von über 65 Jahren.   Und zwar, obwohl diese Menschen eine Rente erhalten!

1822direkt - Altersarmut

Inhalt

    Ausschlaggebend sind unter anderem Unterbrechungen während des Arbeitslebens. Doch auch wer über 30 Jahre lang in das gesetzliche Rentensystem eingezahlt hat, kann nicht sicher sein, dass die spätere Rentenzahlung fürs Leben reicht. Vor allem Frauen sind von Altersarmut deutlich häufiger betroffen als Männer.  Der Bildungsstand spielt ebenfalls eine große Rolle.

    Leider setzt der Trend sich fort: Die Zahl der Personen, die weniger als 50 % des mittleren Einkommens erhalten, ist von 2010 bis 2019 um mehr als 40 % gestiegen.  „Im Jahr 2019 waren so viele Menschen in Deutschland von Armut betroffen wie nie zuvor.“ , sagen Dorothee Spannagel und Aline Zucco, Autorinnen des Verteidigungsberichts des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Zusätzlich verschärft wird die Situation durch andere Wirtschaftsfaktoren wie steigende Energiepreise und hohe Inflation.  
    Wer im Alter nicht auf Hilfe angewiesen sein möchte, sollte privat vorsorgen. Doch das ist nicht immer einfach. Denn mittlerweile ist nur noch jeder Zweite in der Lage, Geld fürs Alter zu sparen.  

    Was ist Altersarmut

    Menschen sind von Altersarmut betroffen, wenn ihre finanziellen Mittel nicht dazu ausreichen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Armut ist darum nicht nur mit ständigen Geldsorgen verbunden. Oftmals leidet darunter auch die Teilnahme am sozialen Leben: Es fehlt Geld für Kaffee und Kuchen oder die Geschenke für die Enkelkinder. Zudem können keine Rücklagen für unerwartete, aber notwendige Ausgaben gebildet werden. Was also, wenn der Kühlschrank kaputt geht? Selbst überlebenswichtige Dinge wie eine gesunde Ernährung und eine medizinische Versorgung kosten oftmals zusätzlich und bleiben schnell auf der Strecke.

    Ab wann spricht man von Altersarmut

    Die EU legt zur Definition der Altersarmut einen Standard von 60 % des Medianeinkommens als Armutsgrenze fest.  Das heißt, wer von weniger als 60 % des mittleren Nettoeinkommens in Privathaushalten leben muss, gilt als armutsgefährdet. Man spricht hier auch von relativer Altersarmut.

    Laut Bundesregierung sind Menschen von Altersarmut betroffen, wenn das Jahresnettoeinkommen geringer als 13.628 € ist bzw. das monatliche Nettoeinkommen unter 1.135 € liegt.  

    Was ist das Rentenniveau

    Unter dem Rentenniveau versteht man das Verhältnis von der Standardrente zum durchschnittlichen Verdienst eines Arbeitnehmers. Die Höhe des Rentenniveaus ist demnach eine Folge der demografischen Entwicklung. Aktuell liegt das Rentenniveau bei 48,1 % (Stand: Mai 2023). Bis zum Jahr 2024 soll es bei knapp über 48 % bleiben.  

    Wie entsteht Altersarmut

    In der Regel wird es im Alter finanziell kritisch, wenn man ausschließlich die Altersrente als Einkommen zur Verfügung hat und nicht auf eigenes Vermögen oder Erspartes zurückgreifen kann. Fällt die Rente dann auch noch gering aus, ist man von Altersarmut bedroht. Zu den häufigsten Ursachen für eine niedrige gesetzliche Rente zählen:

    • Unterbrechungen während des Arbeitslebens (z. B. lange Ausbildung, Arbeitslosigkeit, Kinderbetreuung)
    • Durch fehlende Beitragsjahre fallen auch Einzahlungen ins Rentensystem aus.
    • Teilzeitbeschäftigung
    • Minijobs und Beschäftigungen mit niedrigem Gehalt
    • Selbstständigkeit ohne Beitragszahlung

    Wer ist von Altersarmut betroffen

    Besonders gefährdet für Altersarmut sind Frauen, Geringverdiener und Langzeitarbeitslose. Gerade Hartz-4-Verdiener sind bedroht: Für sie werden bereits seit 2011 keine Rentenbeiträge mehr in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt.  Menschen mit einem hohen Bildungsstandard haben im Vergleich zu Niedriggebildeten ein Nettoäquivalenzeinkommen, das fast 1.150 Euro höher ist.

    Warum sind insbesondere Frauen von Altersarmut betroffen

    Durchschnittlich ist die Altersrente von Frauen 420 € im Monat niedriger als die von Männern. Selbst bei Rentnern, die erst im Jahr 2021 in den Ruhestand gegangen sind, liegt die Differenz noch bei 350 €. Demnach ist die Armutsquote bei Frauen ca. 9 % höher als bei Männern. 50 % der Frauen, die von Altersarmut betroffen sind, waren nie berufstätig. Die Gründe für die hohe Armutsquote bei Frauen sind unter anderem:   

    • Geringerer Verdienst
    • Teilzeitarbeit oder Minijobs
    • Erziehungszeiten (vor allem bei Alleinerziehenden)
    • Finanzielle Abhängigkeit vom Partne
    • Höhere Lebenserwartung

    In unserem Ratgeber Finanzen für Frauen  erfahren Sie ausführliche Hintergrundinformationen zu den Gründen, die zu einer vermehrten Altersarmut bei Frauen führen.

    Was kann man gegen Altersarmut tun

    Wenn Sie bereits jetzt von Altersarmut betroffen sind, können Sie auf ein paar Hilfen zurückgreifen:

    Was kann man speziell gegen die Altersarmut von Frauen tun

    Von der Grundrente sollen vor allem Frauen profitieren. Allerdings müssen sie ein paar Voraussetzungen erfüllen, um die Grundrente zu erhalten. Dazu zählen beispielsweise ein niedriges Einkommen sowie eine Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung von mindestens 35 Jahren. Das Problem: Diese Vorgaben schließen viele Frauen aus, die z. B. durch Kinderbetreuung mehrere Jahre nicht gearbeitet haben. Doch auch Frauen können sich aus der Armutsfalle befreien. Heute gibt es zahlreiche Netzwerke, Blogs und Literatur rund um das Thema Finanzen für Frauen, wie beispielsweise die Finanzblogs Madame Moneypenny, HerMoney oder Aktien für Frauen .

    Wie kann ich mich selbst vor Altersarmut schützen

    Wenn Sie sich vor Altersarmut schützen möchten, können Sie schon jetzt entsprechende Maßnahmen ergreifen. Sorgen Sie rechtzeitig in jungen Jahren vor, sofern Sie die nötigen Mittel zur Verfügung haben. Fest steht: Je zeitiger Sie sich um Ihre Altersvorsorge kümmern, desto mehr zahlt sie sich aus – dank Zins und Zinseszins. Wer schon früh vorsorgt, erhöht seine Chancen, die Rentenlücke zu schließen und seinen Lebensstandard auch im Alter halten zu können.

    Wie kann ich fürs Alter vorsorgen? Und welche Altersvorsorge passt zu mir

    Ganz konkret können Sie mit folgenden Maßnahmen fürs Alter vorsorgen:

    • Rentenförderung in Anspruch nehmen: Mittlerweile können Sie eine Reihe von verschiedenen Rentenprodukten nutzen. Dazu zählen die Rürup-Rente, die Riester-Rente oder die betriebliche Altersvorsorge. Diese Produkte sind auf unterschiedliche Lebenssituationen zugeschnitten und lassen Sie von entsprechenden Vorteilen profitieren. Eine private Rentenversicherung ist ebenfalls eine Option. Dabei handelt es sich meist um fondsgebundene Produkte.
    • Geld gewinnbringend anlegen: Sparpläne können auch für die Altersvorsorge hilfreiche Produkte sein. Mit einem Wertpapier-Sparplan können Sie auch mit kleineren Beträgen Ihr Geld an der Börse investieren. Vorteil ist hier das hohe Maß an Flexibilität, denn den monatlichen Sparbetrag können Sie jederzeit an die gegebenen Voraussetzungen anpassen. Sie können sowohl in Aktien, ETFs und Fonds als auch in Zertifikate investieren. Mit Geldanlagen in diesen Anlageklassen  ist es dank des Cost-Average-Effekts zudem möglich, Kursschwankungen über einen längeren Zeitraum auszugleichen. Mit ETFs  und Fonds streuen Sie das Risiko, denn diese bilden einen Index bzw. eine Branche nach.   

    Wichtig ist zudem, dass Sie bei der Anlage in Wertpapiere auf die Kosten achten. Bei der 1822direkt profitieren Sie von folgenden Vorteilen, mit denen die Kosteneffizienz möglichst hoch bleibt:  

    • Ein kostenfreies Wertpapierdepot
    • Geringe laufende Kosten bei ETFs
    • Besondere Angebote zum Direkterwerb bzw. bei der Sparplan-Anlage

    Quellen:

    www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/fast-ein-viertel-der-ueber-80-jaehrigen-in-deutschland-leidet-unter-altersarmut-190066

    www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/armut/altersarmut/

    www.fr.de/politik/rente-deutschland-altersarmut-bedroht-rentner-geld-92072587.html

    www.wsi.de/de/armut-14596-armutsgrenzen-nach-haushaltsgroesse-15197.htm

    www.malteser.de/dabei/information-tipps/altersarmut-in-deutschland-ein-ueberblick.html

    www.zdf.de/nachrichten/panorama/arm-trotz-rente-altersarmut-frauen-100.html

    www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/mehr-armut-deutschland-wsi-studie-corona-inflation-energiekrise-100.html

    www.zdf.de/nachrichten/panorama/geld-sparen-deutschland-inflation-energiekrise-100.html

    www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/In-der-Rente/Grundsicherung/grundsicherung_node.html

    www.bundesregierung.de/breg-de/suche/rentenversicherung-bericht-2146240

    https://de.statista.com/infografik/19906/risiko-fuer-altersarmut-in-deutschland-nach-geschlecht/

    -Bitte beachten Sie:

    Die Darstellung dient ausschließlich Ihrer Information und stellt weder eine persönliche Empfehlung als Teil einer Anlageberatung noch eine Finanzanalyse dar. Bei den dargestellten Produktinformationen handelt es sich um Angaben des Emittenten. Die 1822direkt übernimmt für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr. Detaillierte Informationen zum Produkt sind den jeweils gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen (z.B. Verkaufsprospekt, wesentliche Anlegerinformationen, Jahres- und Halbjahresberichte) zu entnehmen, die beim Emittenten angefordert werden können.

    Die Informationen, die auf dieser Website bereitgestellt werden, sollen nur Gebietsansässigen, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, zur Verfügung stehen. Da in anderen Ländern die Bereitstellung solcher Informationen gegebenenfalls durch Gesetz eingeschränkt ist, haben Interessenten aus anderen Ländern keine Zugriffsberechtigung auf diese Website. Die nachfolgenden Informationen richten sich insbesondere nicht an US-Personen im Sinne der Regulation S des US Securities Act 1933 sowie Internet-Nutzer mit Wohnsitz in Großbritannien und Nordirland, Kanada und Japan. Die Wertpapiere auf die sich nachfolgende Informationen beziehen sind nicht und sollen nicht nach den Bestimmungen des US Securities Act 1933 in den USA registriert werden und dürfen in den USA ohne eine solche Registrierung bzw. nur auf Grundlage einer etwaigen Ausnahmeregelung an vorgenannte US-Personen angeboten und verkauft werden.