Außerbörslicher Handel: Wertpapiere ohne Börse kaufen & verkaufen

Der klassische Handel von Wertpapieren über die Börse ist wahrscheinlich den meisten bekannt. Aber muss es immer zwangsläufig über die Börse sein? Nein, muss es nicht. Aktien, Zertifikate oder Optionsscheine können Sie ebenso im außerbörslichen Handel kaufen und verkaufen. Was ist das genau? Wie funktioniert es? Und was haben Sie davon?

AUßerbörslicher Handel, Wertpapiere ohne Börse

Inhalt

    Was ist außerbörslicher Handel?

    Diese Form des Wertpapierhandels bezeichnet man auch als OTC-Handel, Freiverkehrshandel, außerbörslich oder Direkthandel. Darunter zu verstehen sind Transaktionen von Wertpapieren, die nicht über eine Börse abgewickelt werden. OTC steht in diesem Zusammenhang für „over the counter“, also „über den Tresen“. Die Zeiten, in denen Wertpapiere tatsächlich über den Tresen ge- und verkauft wurden, sind jedoch lange vorbei. Heute findet der Handel auf elektronischem Weg statt. Unterschieden werden folgende Bereiche:

    • Handel mit börsennotierten Wertpapieren

    • OTC-Handel mit Finanzderivaten

    • Handel von Wertpapieren, die an der Börse nicht gelistet sind

    Zeiten für den außerbörslichen Direkthandel sind vom jeweiligen Handelspartner abhängig. Meistens können Sie von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 22 Uhr handeln.

    Welche Produkte kommen beim außerbörslichen Handel in Frage?

    • Aktien

    • Anleihen

    • Fonds

    • ETFs

    • Optionsscheine

    • Anlageprodukte

    • Hebelprodukte

    Wie funktioniert Direkthandel?

    Als Anleger stellen Sie eine Preisanfrage für ein bestimmtes Produkt. Das ist die sogenannte Quote-Request. Der jeweilige Emittent teilt Ihnen dann einen unverbindlichen Preis mit. Innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne (von Sekunden) können Sie sich für oder gegen eine Orderanfrage entscheiden. Dann hat wiederum der Emittent die Wahl, Ihre Orderanfrage anzunehmen oder abzulehnen. Meistens wird der Direkthandel über eine Bank oder einen Online-Broker organisiert.

    Was sind die Vor- und Nachteile des OTC-Handels?

    Vorteile

    • Gebühren (Börsenentgelte, Maklercourtage), die beim Börsenhandel anfallen, entfallen.

    • Emittent und Anleger stehen in direktem Kontakt, was eine schnelle Abwicklung des Kaufes/Verkaufes ermöglicht. Ihre Order wird sofort zum vereinbarten Preis ausgeführt.

    • Sie sind nicht an die offiziellen Handelszeiten an der Börse gebunden.

    • Teilausführungen, zu denen es manchmal an der Börse kommt, gibt es beim Direkthandel nicht.

    • Teilnehmende Emittenten sind sehr flexibel, was schnelle Produktinnovationen ermöglicht.

    • Wie im börslichen Handel können Sie Ihre Aufträge auch mit einem Limit erteilen.

    Nachteile

    • Im Vergleich zum klassischen Börsenhandel gibt es keine Börsenaufsicht, die den Handel überwacht. Gerade was die Preisbildung im OTC-Handel angeht, herrscht somit ein geringeres Maß an Kontrolle.

    • Der außerbörsliche Handel ist weniger transparent: Anleger haben keine Möglichkeit zur Einsicht in ein Orderbuch.

    • Die Liquidität außerbörslicher Handelspartner ist möglicherweise geringer.

    Die entscheidende Merkmale des außerbörslichen Handels auf einen Blick

    • Wertpapierhandel direkt mit dem Emittenten

    • Handel außerhalb der offiziellen Börsenzeiten

    • Aktien im Direkthandel ohne Broker kaufen und verkaufen

    • Maklercourtage entfällt