Deshalb möchten wir unser Geld für unsere Liebsten im besten Falle so anlegen, dass es sich im Laufe der Jahre vermehrt. Die klassischen Bankprodukte, die genau auf diese Art von Sparen ausgerichtet waren, sind nur noch selten zu finden. Durch die aktuelle Zinsentwicklung bringen diese Geldanlagen nämlich keine Rendite mehr –der Niedrigzinsphase sei Dank. Das typische Sparbuch für die eigenen Kinder ist Geschichte, selbst Bausparpläne lohnen sich nur in sehr begrenztem Umfang. Genau deshalb wird häufig nach anderen Wegen gesucht, Geld für Kinder zu sparen.
Wir erklären Ihnen, welche Möglichkeiten der Geldanlagen für Kinder heute noch sinnvoll sind, wann Sie am besten damit starten und welche steuerlichen Vorteile Sie daraus ziehen können.
Wann sollte ich anfangen, Geld für den Nachwuchs zu sparen?
Generell hat sich an dem alten Prinzip, so früh wie möglich mit der Geldanlage zu beginnen, nichts geändert. Denn je früher wir starten, desto schneller und stärker kann der Zinseffekt auch zu unserem Vermögensaufbau beitragen. Schon kleine Beträge reichen aus, um über entsprechende Laufzeiten beachtliche Renditen zu erwirtschaften. Hat sich eine gewisse Summe an Geld aufgebaut, können größere Ausgaben wie ein Urlaub, der Führerschein oder die Erfüllung eines großen Traums leichter finanziert werden. Eine langfristige Geldanlage ist also der ideale Grundstein für den Vermögensaufbau Ihrer Kinder, Enkel- oder Patenkinder.
Sparbuch | Tagesgeld | Festgeld | ETF | Immobilien Crowdinvesting | |
Rendite* | gering | gering | gering | mittel bis hoch | mittel bis hoch |
Risikoprofil | sicherheits- orientiert | sicherheits- orientiert | sicherheits- orientiert | rendite- orientiert | rendite- orientiert |
Anlagehorizont | kurzfristig | kurzfristig | mittel- bis langfrisitg | mittel- bis langfrisitg | langfristig |
Einmalzahlung | ja | ja | ja | ja | ja |
Sparplan | ja | ja | ja | ja | ja |
Geldanlage im Namen des Kindes | ja | ja | ja | ja | nein |
Geldanlage im eigenen Namen | nein** | ja | ja | ja | ja |
Quelle: https://de.bergfuerst.com/ratgeber/geldanlage-fuer-kinder
* Die Angabe der Rendite basiert auf Entwicklungen der Vergangenheit und kann künftig anders ausfallen
** Rentiert sich nur, wenn spezielle Kinder-Angebote zu Sonderkonditionen genutzt werden
Sparen für Kinder – 5 sinnvolle Möglichkeiten
Tagesgeldkonten: Für Sparer, die ihr Geld lieber kurzzeitig anlegen möchten, sind Tagesgeldkonten eine interessante Option. Zwar erbringen sie kaum Rendite, jedoch sind die Anlagen jederzeit für den Gebrauch verfügbar. Meist bieten Direktbanken hier eine vorteilhaftere, flexible Verzinsung als andere Institute.
Festgeldkonten: Wer auf Einmalanlagen setzen will, der kann sich für ein Festgeldkonto entscheiden. Hier wird das Geld für einen bestimmten, festgelegten Zeitraum angelegt. Es ist nicht jederzeit verfügbar, allerdings ist der Zinssatz dafür höher.
Tages- und Festgeldkonten: Gerade wenn man erst später mit der Geldanlage beginnt, ist eine Kombination aus einem Festgeld- und Tagesgeldkonto durchaus sinnvoll. Zusätzlich kann ein kleiner Teil des Sparbetrags auch in Wertpapiere investiert werden.
Fonds-, ETF-, Aktien-Sparpläne: Für einen langfristigen Vermögensaufbau lohnt sich auch eine langfristige Anlage, und zwar idealerweise in Fonds-, Aktien- und ETF (Exchange Traded Fund) -Sparpläne. Bei diesen Wertpapiersparplänen können Sie die Anlagesumme auf verschiedene Sparpläne oder einzelne Trades aufteilen, um das Risiko zu streuen. So setzen Sie nicht alles „auf ein Pferd“ und Wertschwankungen können besser ausgeglichen werden.
Wichtig: ETF-Sparpläne sind sehr renditestark, allerdings ist hier das Risiko von Wertschwankungen hoch. In der Vergangenheit konnten hier über einen Zeitraum von 10 Jahren Renditen von durchschnittlich 10 %1 erzielt werden.Junior Depots und Kinderkonten: Bei einigen Banken können Sie ein Junior Depot bzw. ein Kinderkonto eröffnen. Hier liegt die Vollmacht bei den Eltern, bis das Kind volljährig ist. Das Kind hat nur eingeschränkt Zugriff auf das Konto.
Kinder-Depots enthalten Wertpapiere.
Bei einigen Banken sind Kinder-Depots kostenlos – so auch bei der 1822direkt für 3 Jahre.
Eltern, Paten oder Großeltern können regelmäßig kleinere Beträge in den Sparplan einzahlen. So bauen sie das zukünftige Vermögen ihres Kindes aktiv auf.
Klassische Sparanlagen für Kinder sind kaum noch sinnvoll
Kindersparbuch: Das klassische Kindersparbuch, wie wir es vielleicht selbst noch von früher kennen, ist obsolet, denn es können hier kaum Zinsen erzielt werden. Aktuell liegt die Verzinsung durchschnittlich nur bei 0,01 % p. a. Geld auf einem Kindersparbuch verliert durch die Inflation aktuell also an Wert.
Banksparpläne: Vereinzelt existieren auch noch Banksparpläne. Das sind Sparkonten, auf die regelmäßig eingezahlt wird – für Kinder meist mit günstigen Zinsen. Doch auch hier sind die Ertragschancen sehr begrenzt. Sparkonten, die unter die gesetzliche Einlagensicherung fallen, können kaum Renditen erzielen, um die Inflation auszugleichen.
Bausparen: Auch Bausparen ist mittlerweile selten sinnvoll. Die Zinsen liegen nur geringfügig über 0 %. Zudem sind mit einem Bausparvertrag nicht selten Kosten verbunden, wie z. B. Abschlussgebühren oder jährliche Entgelte. Auch das Argument, mit einem Bausparvertrag ein günstiges Darlehen zu erhalten, ist hinfällig. Bei zuteilungsfreien Verträgen kann die Bausparkasse nämlich kündigen. Hinzu kommt, dass man kaum wissen kann, ob das Kind später bauen möchte. Und auch die Zuschüsse und Prämien, die das Bausparen früher lukrativ gemacht haben, sorgen erst für Profit, wenn das Kind 16 Jahre alt ist.
Ausbildungsversicherung: Als eine Form der kapitalbindenden Lebensversicherung haben Ausbildungsversicherungen das Ziel, spätere Ausbildungskosten des Kindes abzudecken. Doch auch diese Anlage ist mit hohen Kosten verbunden, wenig flexibel und daher unattraktiv für Sparer geworden.
Geldanlagen für Kinder eröffnen
Wer eine Geldanlage für sein Kind, Enkelkind oder Patenkind eröffnen möchte, benötigt einige Unterlagen:
- Geburtsurkunde und Steueridentifikationsnummer des Kindes
- VideoIdent- bzw. PostIdent-Verfahren für die Verifizierung der Eltern
- Ggf. Nachweis über das Sorgerecht
Gut zu wissen: Kinder-Depots dürfen ausschließlich von Erziehungsberechtigten eröffnet und verwaltet werden. Großeltern, Tanten, Onkel oder Paten können alternativ das Verrechnungskonto für Sparpläne nutzen.
Geldanlage im Namen des Kindes – steuerliche Vorteile und mehr
Wer sein Geld im Namen des Kindes anlegen möchte, profitiert zudem von steuerlichen Vorteilen. Denn es wird davon ausgegangen, dass die Anlage zunächst einmal Ertrag abwirft. Für diese Erträge ist dann eine pauschale Abgeltungssteuer von 25 % fällig.
Bei Kindern bestehen folgende Freibeträge:
- Sparpauschbetrag: 801 €
Diesen pauschalen Freibetrag können Sie über einen Freistellungsauftrag bei der Bank auch für das Kind beanspruchen. - Grundfreibetrag: 10.347 €
Beim Finanzamt können Sie für das Kind eine Nichtveranlagung beantragen, wenn die Erträge mit der Zeit höher werden.
Es kann sein, dass Banken für Kinder-Depots oder Kinderkonten höhere Zinserträge und Bonuszahlungen bieten als für reguläre Konten. Auf das Kindergeld hat das erwirtschaftete Vermögen keinen Einfluss. Außerdem wird das angesparte Geld bei Arbeitslosengeldbezügen dem Kind zugeordnet und zählt nicht zum Vermögen des Leistungsempfängers.
Allerdings sollten Sie auf 2 Dinge achten, wenn Sie Geld im Namen Ihres Kindes anlegen möchten.
- Familienversicherung: Nur wenn die Erträge eine Höhe von 470 € im Monat nicht übersteigen, dürfen Sie Ihr Kind kostenlos in der gesetzlichen Krankenversicherung mitversichern.
- Vermögensanrechnung und BAföG: Liegt das Vermögen des Kindes bei der BAföG-Antragstellung über einem Betrag von 8.200 €, verliert es seinen Anspruch auf einen vollen BAföG-Umfang während seiner Ausbildung (Stand: Wintersemester 2020/2021).
Wann können Kinder auf die Geldanlagen zugreifen?
Solange das Kind minderjährig ist, hat es nur eingeschränkten Zugriff auf das Konto, das in seinem Namen eröffnet wurde. Die Verwaltung liegt bis zur Volljährigkeit bei den Eltern bzw. Großeltern oder Paten. Abheben dürfen diese das Geld allerdings nicht, denn sonst kann das Kind sie auf die Rückzahlung des abgehobenen Betrages verklagen. Sobald das Kind 18 Jahre alt ist, werden Konten und Depots vollständig überschrieben, die Zugriffsrecht der Eltern werden gelöscht. Somit verfügt es mit Eintritt der Volljährigkeit über das gesamte angesparte Vermögen.
Fazit: Geld sparen für Kinder mit den richtigen Mitteln
Wer Geld für seine Kinder sparen möchte, sollte sich mit Kinder-Depots und Kinderkonten vertraut machen. Dies scheint gegenwärtig einer der sinnvollsten Wege zu sein, Geld für den Nachwuchs anzulegen und somit den Start ins Leben zu erleichtern. Verzichten Sie lieber auf früher beliebte Sparbücher oder Bausparverträge, denn die Erträge sind gering und die Kosten meist hoch.
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