Staatliche Subvention: Eigenheimzulage – kommt das Baukindergeld 2017 zurück?

SPD und CDU haben bezüglich staatlicher Förderung von Eigenheimen unterschiedliche Pläne. Die CDU plant die Wiedereinführung des Baukindergeldes in Höhe von 800 € pro Kind. Die SPD möchte Familien mit bis zu 20.000 € subventionieren und legt dafür eine Einkommensgrenze in Höhe von 70.000 € fest.

staatliche Subvention, Kindergeld, Eigenheimzulage

Inhalt

    Die Eigenheimzulage – Was ist das überhaupt?

    Die Eigenheimzulage war eine staatliche Förderung in Deutschland, geregelt im sogenannten Eigenheimzulagengesetz (EigZulG), mit welcher der Erwerb von privat genutztem Wohneigentum gefördert werden sollte. Kurz gesagt: Eltern sollten beim Kauf oder Bau eines Hauses finanzielle Unterstützung erhalten, um Wohnraum für sie bezahlbarer zu machen. Als rechtliche Grundlage der Eigenheimzulage galt das Eigenheimzulagengesetz, welches 1996 eingeführt und 2006 wieder abgeschafft wurde. Für Immobilien, die vor dem 1. Januar 2004 angeschafft wurden, betrug die Zualge jährlich 5 Prozent der Herstellungskosten der Wohnung. Hinzu kam eine finanzielle Bezuschussung von 767 € für jedes Kind. Immobilien, die zwischen dem 1. Janauar 2004 und dem 31. Dezmeber 2005 gekauft oder gebaut wurden, wurden mit jährlich 1 Prozent der Anschaffungskosten subventioniert. In diesem Fall gab es 800 € pro Kind. Allein im Jahr 2004 investierte der Staat dafür etwa 11,4 Milliarden Euro. Seit dem 1. Januar 2006 wird aber aus staatlich-finanziellen Gründen für neu eingereichte Anträge bis jetzt keine Eigenheimzulage mehr gewährt.

    Der Bau eines Hauses ist neben der Gründung einer Familie für Paare eine der weitreichendsten Entscheidungen, die sie im Laufe ihres gemeinsamen Lebens zu treffen haben.

    Oft gehen beide Themen miteinander einher. Wenn sich ein Paar für die Gründung einer Familie entscheidet, nimmt der benötigte Wohnraum zu. Eine einfache Wohnung reicht spätestens für Paare mit zwei Kindern oft nicht mehr aus. Der Gedanke über ein Eigenheim liegt dann nahe.

    Unabhängig davon, ob man eine fertiggestellte Immobilie erwirbt oder selbst ein Haus baut – für eine solche Investition müssen Eltern zunächst viel Geld in die Hand nehmen. Staatliche Subventionen können Familien diesbezüglich finanziell stark entlasten. Während die SPD eine Wiedereinführung der Eigenheimzulage plant, möchte die CSU das Baukindergeld erneut einführen.

    Die Eigenheimzulage 2017 – Wie ist der aktuelle Stand?

    Bauministerin Barbara Hendricks (SPD) hat den Plan, die Eigenheimzulage im Jahr 2017 nun wieder einzuführen. Konkret möchte sie dafür Familien mit einem Haushaltseinkommen von bis 70.000 Euro pro Jahr mit bis zu 20.000 Euro subventionieren. Auf diese Form der Förderung sollen Eltern zusätzlich zum bestehenden KfW-Wohneigentumsprogramm zurückgreifen können, um den Bau oder Erwerb einer Immobilie erschwinglicher zu machen. Die Höhe der Zulage soll dabei von der Anzahl der Kinder abhängen:

    Anzahl der Kinder in der FamilieHöhe der staatlichen Förderung
    1 Kind8.000 €
    2 Kinder14.000 €
    3 KinderWeitere 6.000 €

    Ministerin Hendricks geht es insbesondere darum, dass Familien durch die staatliche Förderung über eine größere Summe Eigenkapital verfügen, mit der sie sich dann einen Kredit zur Baufinanzierung leisten können. Die Einkommensgrenze von 70.000 Euro wurde gesetzt, weil man davon ausgeht, dass Höherverdienende weniger stark auf eine finanzielle Unterstützung angewiesen sind.

    Baukindergeld anstelle der Eigenheimzulage

    Die Idee der CDU hingegen besteht in der Wiedereinführung des Baukindergeldes. Dieses erhielten Eltern bis 1996 für jedes Kind in Höhe von 1.000 DM pro Jahr. Das Baukindergeld wurde 1996 abgeschafft und von der Eigenheimzulage abgelöst.
    Nun beschloss die CDU auf ihrem Parteitag am 6. und 7. Dezember 2016, dass auch sie junge Familien bei der Anschaffung eines Eigenheims wieder stärker finanziell unterstützen möchte. Fraktionschef Volker Kauder sieht dabei eine zusätzliche Jahreszahlung für Eltern mit folgenden Zielen vor:

    • Wohneigentum soll erschwinglicher sein

    • Altersarmut sowie sozialer Bedürftigkeit möchte man vorbeugen

    Konkret ist ein jährlicher Zuschuss von 800 Euro pro Kind ab 2017 im Gespräch. Zusätzlich zum Baukindergeld ist ein Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer angedacht. Ein weiterer Vorschlag Kauders bestand darin, Immobilien des Bundes bevorzugt an Familien mit Kindern zu vergeben.

    Fazit

    Sowohl die SPD als auch die CDU planen die Wiedereinführung einer staatlichen Förderung von Familien beim Kauf von privat genutztem Wohnraum. Ursprünglich war eine finanzielle Unterstützung zum Jahresbeginn 2017 geplant. Diese kann aktuell noch nicht umgesetzt werden. Da sich beide genannten Parteien hinsichtlich ihres Vorgehens relativ einig sind, stehen die Chancen jedoch gut, dass eine Umsetzung noch in dieser Legislaturperiode stattfinden kann.